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Spielbericht VfL Günzburg - TSV Ottobeuren    38:23 (20:10)


VfL Günzburg - TSV Ottobeuren    38:23 (20:10)

Trotz des sehr Sommer-launigen Aprils kamen gut 500 Zuschauer zum letzten Heimauftritt ihrer VfL-Handballer. Sie brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen, denn es war Handball-Schaulaufen angesagt. Erleichtert wurde die sehenswerte Schönspielerei freilich durch die Gäste aus Ottobeuren. Nach vielen zähen Handballkämpfen, in denen die Allgäuer zu oft ganz knapp und schon verunglückt unterlagen, waren die Gäste einfach ausgezehrt, am Ende ihrer Kräfte. Der Abstieg war schon vor der Begegnung besiegelt und mit Patrick Kofler und dem Ungarn György Szouszki fehlten überdies zwei Führungsspieler.

Die Leistung der jungen Günzburger soll das nicht schmälern. Nach zuletzt zwei Niederlagen gegen Abstiegskandidaten rannten die VfL-Spieler für jeden einzelnen Zuschauer um die Ehre des Teams und gewannen diesmal arg überlegen mit 38:23 (20:10).

Das 1:0 erzielte ein bestens aufgelegter Daniel Jäger, der nach seiner Kreuzbandverletzung und kurzen, ganz normalen Anlaufschwierigkeiten sehr schnell wieder zum berüchtigten Günzburger Handball-Industriegebiet geworden ist. Dann glichen die Gäste durch ihren Torjäger Dusko Trifunovic aus, keiner der sangesfreudigen VfL-Zuschauer konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass es der einzige Ausgleich sein sollte. Der VfL zündete den Turbo, angetrieben durch seinen unermüdlichen Tempobolzer Raphal Groß, der deutlich mehr rennt als ein Fußballmittelfeldspieler stand es schnell 10:3 und 14:9. An der Körpersprache der TSV-Abwehrspieler erkannte der fachkundige Zuschauer, und davon gibt es in Günzburg viele, dass den Gästen der aller letzte Biss an diesem Tag fehlte, jeder Akku ist einmal leer. Da die Weinroten aber richtig Lust auf Handball und einen tollen Saisonabschluss hatten, bahnte sich in den nächsten Minuten ein ordentlicher Kantersieg ab. Ein seltener Handball-Six-Pack besorgte eine 20:9-Führung. Immer wieder erzielte der VfL herrliche Tore über seine wurfvariablen Außen Knittl, Lehr und Guckler. Bei einem kaum übertriebenen 20:10 wurde gewechselt.

Die Lust auf Tempohandball war auch nach der Halbzeitpause ungestillt. Jetzt schien es richtig los zu gehen. Stephan Jahn, aktuell im Abis-Stress und trotzdem in jedem Training, erzielte seinen ersten Aktiventreffer zum 30:11 und überzeugte auf der ungeliebten Rückraumrechtsposition durch disziplinierte Spielweise. Überhaupt war es ein guter Tag für die Jahns, denn auch Bruder Michael spielte auf der anderen Halbposition so stark, dass der einzige Routinier beim VfL Manuel Scholz für eine Ausdauereinheit am kommenden Montag geschont werden konnte. Ganz stark im Spiel Torwart Dennis Mendle. in der Hinrunde überzeugte das Talent bereits als Patrick Rösch verletzt zum Zuschauen verurteilt war. Nach langer Spielpause, anfangs noch ein wenig zögerlich bei Gegenstoßpässen, erwies er sich als voll Bayernliga-tauglich. Damit er zum Saisonschluss noch wichtige Spielanteile bekommen konnte, ging Patrick Bieber auf die Tribüne um nach überstandenem Prüfungsstress seine Freunde, die »VfL-Hools«, zu pushen. Auch hier bewies er Extraklasse: Bis zur Auswechselbank auf der anderen Seite war er deutlich herauszuhören.

Der größte Torhunger war nun gestillt. Die Ottobeurer, die bemüht waren ihre gelb-schwarzen Farben irgendwie hoch zu halten, verbesserten das Resultat nun leise. Am Ende stand ein auch in der Höhe verdienter 38:23-Sieg. Der TSV Ottobeuren bleibt größtenteils zusammen. Das ist eine wirklich gute Nachricht, denn eigentlich gehört die Mannschaft um Daniel Berkessel als das Allgäuer Handball-Aushängeschild in die bayrische Eliteliga. Die dortige Heimspielatmosphäre wird fehlen.

Da der TSV Friedberg bei der der DJK Waldbüttelbrunn unentschieden spielte, sind Beide nun mit dem VfL Günzburg punktgleich auf Rang 2, einen Punkt dahinter der TSV Haunstetten. Egal was die anderen machen, wenn der VfL die Festung Herzogstadt Friedberg nimmt, dann würde man eine phänomenale Saison mit der Vizemeisterschaft abschließen. Da der dortige TSV irgendwie gleich, aber komplett umgekehrt denkt, ist ein herrliches Handball-Gemetzel zu erwarten. Da freut sich nicht nur der Knittl. 100 Liter Freibier und ein feines Buffet soll es dort zum Saisonabschluss geben.

Zum dritten Mal in dieser Saison wird deswegen mit einem zweiten Fanbus angereist, schließlich geht es um Bier, Essen und Punkte, das mobilisiert den gemeinen Günzburger Handballfreund. Vor allem aber geht es um den endgültigen Abschied des Bayernligaspieljahres 2017/2018. Ein Heimspiel wäre dafür vermutlich zu wenig gewesen.

Anmeldungen zur Fahrt nach Friedberg bitte bei Familie Groß oder Dieter Pohl.

Es spielten: Mendle, Rösch; Knittl (6/1), Guckler (5), M. Jahn (4), Leix (1), S. Jahn (2), J. Hermann, Groß (1), Jensen (3), Lehr (8/1), Jäger (6), N. Hermann (2) und Scholz.

Internet VfL Günzburg

  



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